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Autor: Dieter Hurcks Copyright 6/2013

Von der Lüneburger Heide nach Bremen 
Beim Wümmeradweg handelt es sich um eine Radroute, die entweder komplett als etwa 250 km langer Rundkurs von der Lüneburger Heide nach Bremen und zurück gefahren werden kann oder wahlweise auf einer Nord- und Südroute mit einigen Variarionsmöglichkeiten.

Wümme-Radweg

Von der Heide an die Weser
 
Der 2001 eröffnete Wümmeradweg folgt grob dem Flüsschen Wümme. Er beginnt offiziell in Wilsede. Die bessere Bahnanbindung legt aber einen Start in Bremen oder (von Hannover aus) in Schneverdingen nahe. Der Radfernweg besteht aus zwei Strängen auf einer Nord- und Südroute, die sich individuell kombinieren lassen.

Die Wümme ist gerade einmal 118 km lang und entspringt südlich von Niederhaverbeck in der Lüneburger Heide. Von dort schlängelt sie sich westwärts gen Bremen und vereinigt sich bei Wasserhorst mit der Hamme zur Lesum, die zehn Kilometer weiter in die Weser mündet.

Stationen dieser Entdeckungsreise mit dem Rad sind die Wesermetropole Bremen, der Luftkurort Schneverdingen in der Lüneburger Heide, die 800 Jahre alte Stadt Rotenburg an der alten „Rodenborch“ und nicht zu vergessen das berühmte Künstlerdorf Fischerhude, dessen Lage am Rand des Teufelsmoores, umflossen von Wasserarmen der Wümme, jeden Besucher begeistert.

Von der Heide an die Weser

Wir fahren mit der Privatbahn Erixx ab Hannover in knapp zwei Stunden ohne Umsteigen direkt nach Schneverdingen. Von diesem Luftkurort aus, der für sein alljährliches Heideblütenfest bekannt ist, geht es dann auf der Nordroute über Wilsede und Undeloh nach Scheeßel und weiter nach Rotenburg. Hier kann man entweder auf der Südroute wieder zurück zum Ausgangspunkt radeln oder weiter nach Ottersberg und über das Künstlerdorf Fischerhude nach Lilienthal. Von da an führt der Radweg flussnah über Ritterhude bis an die Weser bei Lemwerder und Vegesack.

Bei Schneverdingen

Die Tour verläuft überwiegend auf verkehrsarmen Straßen und befestigten Wegen, nur manchmal holpert es ein wenig. Mit 169 Metern stellt der Wilseder Berg den höchsten Punkt an der Strecke dar. Ganz hinauf muss man aber nicht. In der Heide führt die Route bisweilen über Sandwege. Jedoch hat sich die Wegequalität in den letzten Jahren in der Heide merklich gebessert - oft durch zusätzlich angelegte Fahrradstreifen neben den Wegen.

Der Wümme-Radweg lässt sich hervorragend mit anderen Radrouten kombinieren. So kann man ab Vegesack bzw. Lemwerder auf dem Weserradweg nach Bremen bzw. Bremerhaven weiterfahren oder ab Rotenburg (Wümme) auf dem Leine-Heide-Radweg nach Harburg oder zurück nach Hannover radeln.


Flotte Fahrt in ruhiger Gegend

Bericht über eine Radtour auf der Nordroute des Wümme-Radwegs von Schneverdingen nach Vegesack und weiter über Lemwerden auf dem Weserradweg nach Bremen.

Zum letzten Mal schließt sich mit nervigem Gepiepe die Tür des „Heidesprinters“, wie die Betreiber ihren Zug Erixx ein wenig hochtrabend nennen. Dabei braucht er nahezu zwei Stunden von Hannover bis nach Schneverdingen, wo ich in den Wümme-Radweg einsteigen will. Doch ansonsten íst die Fahrt mit Erixx ein Erlebnis und führt durch wunderschöne Gegenden.

Laut Radwanderführer beginnt und endet der Wümme-Radweg zwar in Wilsede, doch gibt es dort keinen Bahnhof. Und mit dem Auto darf man in das Heidedorf auch nicht hinein.

Wer die Besichtigung des Heidestädtchens Schneverdingen auslassen will (der Heidegarten lohnt sich allemal!), fährt, vom Bahnhof kommend, gleich rechts der Bahnschienen weiter, um auf den Radweg gen Niederhaverbeck zu gelangen. Wer sich noch im Ort stärken will oder sich einen Eindruck verschaffen möchte, findet später die „Ausfahrt“, indem er sich Richtung Schwimmmbad hält. Eine durchgängige Beschilderung habe ich dort nicht gefunden.

Rein in die Heide 

Am Ende der Asphaltstraße beginnt der typische Heidegrund aus festgestampftem Sand und kleinen Steinen. Neben den beiden Spuren für die Pferdegespanne findet der Radler meist eine separate, leidlich befahrbare Spur. An diesem Tag ist sie frisch aufgeraut, vielleicht gegrubbert? Jedenfalls ebenso schlecht befahrbar wie die oft tief sandige Spur für die Pferde. So schlage ich mich mühsam durch bis zur Bundesstraße 3, überquere diese und stehe - wie schon drei Jahre vorher beim Leine-Heide-Radweg - vor einem Rätsel. Wo geht es weiter?

Laut Randwanderführer ist der Radweg offiziell aus rechtlichen Gründen hier nicht beschildert - die Wege sind gefährlich zu befahren (stimmt!). Aber man muss ja weiter ... Lediglich ein paar winzige Pfeile deuten verschämt die Richtung an.

Ich schalte mein Navi ein, das mich tatsächlich richtig durch den Wald führt, durch Sandwüsten und Schlammlöcher und über Wege, die als radfahr-tauglich nicht bezeichnet werden können. Sei´s drum. Ich erreiche dieses Mal tatsächlich Niederhaverbeck, ohne mein schwer bepacktes Rad über Wurzelwerk tragen zu müssen.

Niederhaverbeck ist klein, sehr klein! Kutscher warten auf Kunden, das Restaurant ist geöffnet. Ich fahre weiter nach Wilsede. Die Beschilderung ist wieder vorhanden, die Wegequalität leidlich. Heide eben, aber auch in Form einzigartiger Natur. Eine Heidschnuckenherde habe ich schon gesehen, in der Einsamkeit huscht sogar vor mir ein Reh über den Weg. So erreiche ich nach einigem Auf und Ab und einem ganzen Stück Asphaltstraße Wilsede. Die Heide ist nicht eben, wie viele vielleicht denken. Deswegen bin ich froh, mein E-Bike gewählt zu haben. Zu allem Überfluss - Steigungen und Sandwege - weht auch der kabbelige Wind von vorn.

So lege ich nach 20 km in Wilsede mit seinem heidetypischen Hofensemble erstmal in einem schönen reetgedeckten Selbstbedienungslokal eine Pause ein. Nebenan stärkt sich eine Wanderergruppe. Weiter geht es gegen 14 Uhr auf Heidewegen ins auf den ersten Blick wenig anheimelnde Touristennest Undeloh. Das schönste Fotomotiv hier ist die Kapelle. Danach: endlich wieder Asphalt. Aber er steigt an bis auf halben Weg nach Wesel. Links der Straße wiegt sich die juni-grüne Wintergerste im leichten Wind.

Kurz danach zweigt der Leine-Heide-Radweg nach rechts ab, während die Wümme-Nordroute über Inzmühlen (im Seevetal) nach Handeloh (Einkehrmöglichkeit!) weiterführt. Immer auf einem glatten Radweg, der aber in den Waldstücken mit den seit dem letzten Herbst abgefallenen Baumprodukten (Tannenzapfen, Zweige etc.) übersäht ist. Man muss aufpassen!

Mühle Kampen.

Bei Kampen steht eine stattliche Mühle an der Straße nach Otter. Dort gibt es im Ort sogar (noch) einen richtigen Kaufmannsladen. Hier trifft die Alternativroute über Wintermoor mit der Nordroute zusammen. Hinter Otter wird es einsam für den Radler, denn es geht vielfach auf hervorragenden Pisten durch Waldgebiete. Windenergieanlagen drehen sich in Höchstgeschwindigkeit, der Radler tritt fröhlich in die Pedalen. Man hört die Räder surren und zugleich das Zwitschern der Waldvögel. Toll!

Meyerhof in Scheeßel 

Bei Dreihausen (den Namen gibt es bald darauf noch einmal!) trifft die Radroute auf die vielbefahrene Schnellbahnstrecke Bremen-Hamburg. Ich habe bis hierher 50 km geschafft. Drei Züge donnern während meiner Parallelfahrt bis zur Brücke Königsmoor vorbei. Hinter Königsmoor gilt es aufzupassen, denn der Rechtspfeil gen Stell ist leicht zu übersehen. Beeindruckende Baumriesen säumen in Griemshoop den Weg.

Nun folgt der Lauenbrücker Gutsforst, der, wie sollte es anders sein, nach Lauenbrück führt. Nun noch über die B 75 hinüber und durch ländliche Gefilde und die Dörfer Rehr und Griemshoop nach Scheeßel. Tagesziel erreicht nach 71 km: ein lauter, vom Verkehr geplagter Ort, in dem die Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h nicht zu gelten scheint. Zwei Mal musste ich mit einem kühnen Satz meine Gesundheit bewahren. Es wird Zeit, dass hier endlich eine Umgehungsstraße gebaut oder zumindest die Bundesstraße 75 für Mautflüchtlige unattraktiv gemacht wird.

Abendbrot beim Italiener, danach kleiner Stadtbummel, Quartier bei einem netten Ehepaar mit schönem Haus und sonnenbestrahltem Garten, aber der B75 vor der Haustür, über die die ganze Nacht der Verkehr donnert - darunter viele Mautspar-LKW aus Holland. Die Wümme habe ich auf dieser Tagesetappe bewusst sogar auch einmal gesehen: einen Kilometer vor Scheeßel. Es stand nämlich dran (siehe Foto)!

Über Scheeßel lesen wir bei Wikipedia: Das Heimatmuseum Scheeßel zeigt auf zwei in sich geschlossenen Hofanlagen mit insgesamt 13 historischen Fachwerkbauten die Wohn- und Arbeitswelt des 19. Jahrhunderts. Bereits 1913 wurde das „Heimathaus“ an seinem ursprünglichen Standort abgetragen und als Museumsgebäude wieder aufgebaut. Seit den 1970er Jahren wurde die Anlage kontinuierlich erweitert. Auf dem Heimathausgelände wird heute das Wohnen und Wirtschaften der Menschen auf einer Hofanlage mit niederdeutschem Hallenhaus dargestellt. Auf dem Gelände des historischen Meyerhofs werden textile Handwerke (Spinnen, Weben, Blaudruck, Occhi) lebendig gehalten.

Auch im Bereich der Rock- und Popmusik hat Scheeßel Tradition: In den Jahren 1973 und 1977 fanden auf dem Eichenring in Scheeßel große Open-Air-Festivals statt. Zu diesen Veranstaltungen kamen so namhafte Musiker und Gruppen wie Chicago, Chuck Berry und Golden Earring. Seit Ende der 1990er Jahre ist Scheeßel wieder Heimat eines großen Open-Air-Festivals: Im Jahre 1997 wurde auf dem Eichenring erstmals das Hurricane Festival ausgerichtet. Diese Musikveranstaltung findet alljährlich im Juni statt, im Jahre 2008 mit rund 75.000 Besuchern. Quelle und mehr über Scheeßel

 

Tag 2: Nach Elsfleth an der Weser

Ein schöner Morgen. Nach dem hervorragenden Frühstück finde ich im zweiten Anlauf mit Karte und Kompass bald die Nordroute des Wümme-Radwegs wieder. Das Navi spinnt, da Nord- und Südroute hier (und auch später wieder) sehr dicht beeinander liegen. Genau wie im Wümme-Unterlauf springt der Standortanzeiger mehrfach zwischen beiden Routen hin und her. Aber dann geht es schnell wieder hinaus in die Natur. Auf dem Wegweiser, unter dem das Schildchen des Wümme-Radwegs eingehängt ist, stehen Zeven und Westerholz. Dadurch darf man sich nicht verwirren lassen, denn beide Orte liegen gar nicht an der Route. Dafür aber die schon 1503 erwähnte Scheeßeler Wassermühle, die von einem Verein gepflegt wird (die Niedersächsische Mühlenstraße verläuft hier ebenfalls). Hinter der Wümmebrücke biegt der Kurs dann nach links ab.

Auf dem Weg nach Rotenburg (Wümme) herrscht endlich wieder Ruhe. Nur in der Ferne ist die Eisenbahn zu hören. So radele ich in Gedanken versunken und lausche den Tönen der Natur. Bis der Weg vor einem Straßendamm nach rechts abzweigt. Falsch gefahren. Ich muss zurück. Laut Karte hätte ich unterwegs nach links abbiegen müssen, doch ist nirgends ein Hinweis zu sehen. Das Navi hatte ich wegen der bis dahin ganz guten Beschilderung ausgeschaltet. Der richtige Weg nach Rotenburg führt zunächst neben einer Kopfsteinpflasterpiste ins Wümmetal. Am Beginn dieses Weges steht ein Verbotsschild: Durchfahrt bei Hochwasser verboten. Darunter ein winziger grüner Pfeil!?

Über die Bundesstraße 75 geht es an die Bahnstrecke und neben den Gleisen bis Rotenburg hinein, das rund 21.000 Einwohner zählt und seit 1929 Stadtrechte besitzt. Am 16. Mai 1969 wechselten Stadt und Landkreis ihren Namen von Rotenburg in Hannover in Rotenburg (Wümme). Zu den Sehenswürdigkeiten der gut ans Eisenbahnnetz angebundenen Stadt zählen das Speicherviertel am Stadtstreek (Gebäude von 1806/1812) sowie Fachwerk- und Steinbauten des 17. bis 19. Jahrhunderts in Goethestraße und Großer Straße (wie z. B. Kantor-Helmke-Haus, Superintendentur, Alte Apotheke, Rudolf-Schäfer-Haus) und das Heimathaus (ehemals Heimatmuseum). Quelle und mehr

Der Radwegweiser in Rotenburg zeigt nach Sottrum, der Weg führt ab der Booteinstiegsstelle zunächst ein Stück an der Wümme entlang. Am Rande des „Ahe Walds“, in dem es einen schön gelegenen Biergarten gibt, rolle ich wieder hinaus in die Feldmark. Die Eisenbahn durchschneidet mit drei Gleissträngen die Landschaft. Winzige Ortschaften mit schmucken, gepflegten Häusern, vor denen die Rhododendren gerade um die Wette blühen, sorgen für ein bisschen Abwechslung. Ein Glockenturm in Waffensen und schöne Bauernhäuser in Hassendorf sind dankbare Fotomotive.

Im quirligen und verkehrsreichen Sottrum besteht endlich die Möglichkeit, bei einem Bäcker mit Café das zweite Frühstück einzunehmen. Auch auf der Straße davor herrscht - es ist werktags 11 Uhr - reger Autoverkehr. Ich passiere eines der vielen großen Maisfelder, das die in Sichtweite liegende riesige Biogasanlage füttern dürfte, überquere die A 1 und erreiche über Reeßum das winzige Eckstever mit seiner Kopfsteinpflaster-Dorfstraße, wo der Wümme-Radweg ins Feld abbiegt und auf passabel befahrbaren Sand- und Schotterwegen ins Spargeldorf Ottersberg führt. Am Dunzelbach lädt eine nagelneue Sitzgruppe zum Verweilen ein. Aber wer will schon in praller Sonne sein Butterbrot dahin schmelzen sehen? Bis Fischerhude ist es nun nicht mehr weit.

Fischerhude: Am Ortseingang wird gerade ein von einer hohen Hecke eingefriedetes herrschaftliches Reetdachhaus neu eingedeckt. Da sind echte Fachleute am Werk. Ehe ich in das Künstlerdorf abbiege, mache ich noch einen kurzen Abstecher zum per Schild in nur 400 Meter Entdernung angekündigten Otto-Modersohn-Museum, das natürlich ebenfalls in einem der für die Gegend typischen schmucken Fachwerkhäuser untergebracht ist, aber gerade geschlossen hat.

Die Radtour durch Fischerhude ist für Rhododendronfreunde eine einzige Offenbarung. Kaum ein Haus, das nicht wenigstens ein paar dieser Anfang Juni gerade in voller Blüte stehenden Pflanze schmücken. Beim Biergarten in der alten Wassermühle lege ich eine kurze Pause ein: ein idyllischer Ort mit reichem Baumbestand.

Eine der Sehenswürdigkeiten von Fischerhude ist der 29 Meter hohe Mühlenberg mit der 1880 errichteten Holländerwindmühle im Besitz des Parzival-Hofes. Am 1. Mai jeden Jahres wird in Fischerhude das Maifest gefeiert. Dabei wird von den Vereinen des Ortes ein aus zahlreichen geschmückten Motivwagen, Musikkapellen und Vereinsgruppen bestehender Umzug organisiert. Quelle und mehr

Immer am Deich entlang

Von nun an führt der Wümme-Radweg (Nordroute) durch ehemalige Moorgebiete, wie schon die Straßennamen verraten. Über Ebbensiek (mit Gasthof) radele ich auf durchweg tollen Pisten bis nach Lilienthal. Zu den Sehenswürdigkeiten gehört der ehemalige Kleinbahnhof Lilienthal. Von 1900 bis 1956 war Lilienthal durch die Kleinbahn Jan Reiners an Bremen angebunden.

In Lilienthal waren gerade, wohl wegen einer Baustelle, die Radwegweiser demontiert. So ging es für michweiter: Von der Warter Landstraße nach rechts auf die Borgfelder Allee und nach etwa 100 Metern gleich wieder links ab zum Wümme-Deichweg. Auf dem berühmten Klinkerpflaster holpert das Rad nun gut drei Kilometer immer hinterm Wümmedeich, ehe der Belag kurz vor dem auf dem Deich gebauten Gasthaus Zur Schleuse zu Asphalt wechselt. Bis Ritterhude laden weitere Einkehrmöglichkeiten, darunter ein „Melkhus“, zum Verweilen ein. An einem Sperrwerk, sind zwei Arbeiter und ein Angler in Aktion. Die Wümme sieht endlich so aus, wie man sich einen Fluss gemeinhin vorstellt. Doch nun heißt sie plötzlich Lesum. Des Rätsels Lösung: In Ritterhude vereinen sich Hamme und Wümme und erhalten einen neuen Namen.

In Ritterhude finde ich zunächst nicht die Fortsetzung der Radroute. Kurz hinter der Brücke muss man scharf links zurück auf einem schmalen Pfad („münsterländisch „Pättken“) weiterfahren. Nun wird der Wümme-Radweg wirklich zu einem Flussradweg. Vorbei an Burglesum rolle ich, die Autobahn 27 unterquerend, gemütlich aus. Die vielen Jogger und Radler lassen die Nähe der Stadt erahnen. Kleine Häuser, teils reetgedeckt, rücken immer näher. Vom Lesum-Sperrwerk bis zur Fähre Vegesack sind es nur noch wenige Kilometer. Nach 84 km sehe ich die Weser mit dem Segelschiff Deutschland.

Im Zentrum der Gemeinde prägen denkmalgeschützte Gebäude in Backsteinarchitektur das Ortsbild, welche von den in Ritterhude gebürtigen und Ende des 19. Jahrhunderts in die USA ausgewanderten Gebrüdern Ries gestiftet wurden. Es handelt sich um die Turnhalle (1912), die Apotheke (1926), das Rathaus (1928), das Pfarrhaus (1929), die Ries-Schule (1930) und die Post (1932). - Die Ritterhuder Schleuse an der Hamme wurde 1874/75 errichtet und steht seit 1985 unter Denkmalschutz. Quelle und mehr

Melkhus: Jausenstation auf dem Weg nach Ritterhude.
Hier gibt´s viele lecke Sachen aus Milch und mehr.

In Vegesack kann der Radler umkehren und auf der Südroute des Wümme-Radwegs weiterfahren. Oder er macht es wie ich, setzt mit der Fähre über ins niedersächsiche Lemwerder und radelt die gut 25 km bis zum Bremer Hauptbahnhof oder fährt gar noch ein paar Tage auf dem Weserradweg weiter. Es lohnt sich!

Sehenswert sind in dem Werftstandort u.a. der der Vegesacker Hafen, 1618–1623 als erster künstlicher deutscher Hafen angelegt; heute Museumshafen, und das Havenhaus, erbaut 1645–1648 als Dienstsitz des Hafenmeisters, 1781/82 umgebaut, jetzt Hotel und Restaurant.

Auf dem ehemaligen Werftgelände des Bremer Vulkan, das das gesamte Weserufer in Fähr-Lobbendorf einnimmt, befinden sich heute neben diversen anderen neu angesiedelten gewerblichen Betrieben die Gläserne Werft und die Qualifizierungswerft Bremer Bootsbau Vegesack (BBV), auf der historische Schiffe auch im Holzbau restauriert und rekonstruiert werden. Als Abschluss der so genannten maritimen Meile wurde ein 17 Meter hoher Aussichtsturm auf dem Gelände der BBV errichtet, dessen Blickfeld durch ältere Gebäude recht beschränkt bleibt. Quelle und mehr

 

Etappen-Vorschlag:
Tag 1: Schneverdingen - Undeloh - Wesel - Otter - Dreihausen - Scheeßel = 66 km
Tag 2: Scheeßel-Rotenburg - Sottrum - Fischerhude - Lilienthal - Ritterhude - Vegesack, Fähre nach Lemwerder, Elsfleth = 92 km
Tag 3: Elsfleth- Lemwerder 17 km, Fähre nach Vegesack; Südroute Wasserhorst + 10, Oberneuland + 20 = 47 km; Oyten + 9, Ahauser Mühle + 22, Rotenburg (Wümme) + 6  = 84 km
Tag 4: Bartelsdorf - Lauenbrück - Schneverdingen = 40 km 

Links
Die Wümme bei Wikipedia 
Leine-Heide-Radweg Radreisebericht 
Vom Teufelsmoor zum Wattenmeer Radreisebericht

 

Etappen/Entfernungen

Rotenburg-Wilsede und zurück 114 km
Rotenburg-Bremen/Vegesack 70 km, zurück (Südroute) 76 km 

Radwanderführer (1:50.000)

Der Bikeline-Führer (2008) enthält ein Übernachtungsverzeichnis. Beim BVA-Spiralo (2009) im praktischen Format für die quadratischen Folientaschen der Lenkertaschen findet man keine, dafür aber die Adressen der  Touristenbüros. Oder man schaut auf der Wümme-Radweg-Homepage nach, wo man einen Flyer mit Adressen zum Download bekommt, leider nicht im druckerfreundlichen A4-Format.
Für den Bereich rund um Bremen ist die BVA-Radwanderkarte "Region Bremen" mit Touren-Tipps im sehr informativem Beiheft hilfreich.

  

 

 

Video-Trailer zum Wümme-Radweg auf YouTube

Die DVD zur Tour: 

Radtouren-DVDs - ideal für Beamerschauen
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  Buchtipp

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Spickzettel
Route:
Wümme-Radweg
Start/Ziel:
Schneverdingen/Bremen (Rundkurs)
Bahnanreise:
Bremen, Schneverdingen (ab Hannover), Rotenburg (ab Hamburg) u.a.
Länge:
ca.260 km
Schwierigkeit: durchweg leicht, in der Heide z.T. sandige Wege (siehe Bericht) 
Übernachten: Quartiere siehe off. Homepage und
Webseiten der Städte und Gemeinden
Internet: offizielle Homepage
Radwanderführer: siehe unten  
Video auf YouTube

Statue der Heidekönigin in Schneverdingen.

Am Bahnübergang in Schneverdingen: Beschilderung mit blauem W.



Das Wümmetal bei Niederhaverbeck.

Heidschnuckenherde

Wegemarke: Am Beginn des asphaltierten Weges nach Wilsede.

Museumsdorf (links) in Wilsede.

Heide-Erlebniszentrum in Undeloh.

Magdalenenkapelle in Undeloh.

Stattliche Bauerhäuser, blühende Rohododendren - hier in Welle.

Erster bewusster Blick auf die Wümme bei Scheeßel.

Kirche in Scheeßel.

Kein Schild: In diesen Pflasterweg westlich von Wohlsdorf biegt der Radweg unbeschildert ein und quert die Wümme.

Reetdachhaus in Fischerhude.

Otto-Modersohn-Museum Fischerhude.

Fischerhude: Fachwerk und Rhododendron.

3 km Backstein-Radweg hinter Lilienthal gen Ritterhude.

Gasthof zur Schleuse bei Lilienthal.

Blick auf Ritterhude, wo Hamme und Wümme zur Lesum werden.

Von der Straße scharf zurück auf dem Sandweg führt der Wümme-Radweg gen Burglesum weiter.

Im Hafen hat das Segelschulschiff Deutschland festgemacht.

Blick über die neue Vegesacker Stahlbrücke.

Fährüberfahrt von Vegesack nach Lemwerder.

Über die Weser geht es ins Bremer Zentrum.

Bremer Marktplatz mit Roland.

Bremer Roland mit Schild

Giebel im Stil der Weserrenaissance