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Autor: Dieter Hurcks Copyright 5/2007 Fast
400 km von
Mülheim über Dortmund, Essen, Gelsenkirchen und Bochum nach Hamm auf der |
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Radeln im Ruhrgebiet
Vier Radler aus Burgdorf bei Hannover machten sich im Mai 2007 auf die
Suche nach den Spuren einer vergangenen Epoche, als im Ruhrpott noch die
Schlote qualmten und Tausende ihr Brot tief unter der Erde oder am heißen
Hochofen hart erarbeiten mussten. Eine Radreise, die zu ganz neuen
Erkenntnissen über eine Region führte und zu dem Wunsch, dort noch
einmal auf anderen Wegen auf Entdeckungstour zu gehen. Denn es gibt eine
Unmenge zu sehen.
Ruhrradweg Das
Radeln entlang der Ruhr machte ungeheuren Spaß. Unter der Mintarder
Autobahnbrücke hört man die besondere Melodie des Straßenverkehrs, im
einladenden Städtchen Kettwig, das zu Essen gehört, besteht die Möglichkeit,
sich in einem der Cafés oder Gasthöfe zu stärken. Wasserwerke und
Schleusen, stählerne Brücken und die Villa Hügel hoch über dem
Baldeneysee sowie übrig gebliebene Bauten der Zechen Carl Funke und
Heinrich, die Museumseisenbahnen Hespertalbahn und Bochum-Dahlhausen
sorgen für viel Abwechslung. Ein kleiner Abstecher nach Hattingen,
bergauf und hinein in die Altstadt, der schöne Blick auf den Kemnader See
und schließlich der kräftezehrende Aufstieg zur Pension in der
Trienendorfer Straße beenden den ersten Radeltag. Industriekultur
pur Bei
Wikipedia findet sich diese Erläuterung, wobei die unterschiedliche
Schreibweise des „Malakoffturms“ auffällt: „Die Zeche Brockhauser
Tiefbau ist ein ehemaliges Steinkohlebergwerk in Bochum-Stiepel.
Sie entstand durch die Konsolidation von fünf Stollenzechen im Jahre 1873. Über dem Schacht
entstand 1874/75 an der Straße Am
Bliestollen ein Malakoffturm. Das Mauerwerk besteht als einziger
Malakoffturm in Bochum aus Bruchstein,
die Mauerecken und die Fensterrundbögen aus Quadern von Ruhrsandstein.“ Hinter
dem Turm biegen wir rechts in den Wald hinein und radeln bergauf gen
Weitmar. Von dort erreichen wir über einige interessante Brückenbauwerke
bald die Jahrhunderthalle, einen prächtigen Industriebau, der heute als
Veranstaltungszentrum genutzt wird. „Die eindrucksvolle Halle von 8900 m²
wurde als Ausstellungshalle des "Bochumer Vereins" für die Düsseldorfer
Gewerbeausstellung 1902 gebaut und anschließend als Gebläsehalle für
die Hochöfen im Bochumer Gussstahlwerk genutzt. Die luftige
Stahlkonstruktion gilt als eines der ersten Beispiele für einen rein
zweckbestimmten Ingenieurbau.“ Auf
der Seite www.route-industriekultur.de
findet man Erläuterungen zu allen
wichtigen Sehenswürdigkeiten der Route der Industriekultur. Die
Erzbahntrasse Ein
paar Kilometer weiter erreicht man Zollverein XII, die letzte
Schachtanlage des Bergwerks. Sie wurde gebaut, weil die vier anderen
Schachtanlagen seit der Jahrhundertwende nicht wesentlich modernisiert
worden waren und schmückt die Titelseite von Band 1 des ausgezeichnet
gemachten Routenführers (siehe unten). Rings um die Zeche Zollverein und ihr schwarzes Gold drehte sich einst das ganze Leben im Essener Norden. Zeitweise gab es hier die höchste Konzentration des Bergbaus im Ruhrgebiet. 1847 nahm das Bergwerk seinen Betrieb auf. 1932 war die Zeche die modernste der Welt. Mehr als 5.000 Bergleute arbeiteten zu den besten Zeiten der Kohle auf der Anlage. Buchtipp: Welterbe Zeche Zollverein Auf
dem Rückweg ostwärts biegen wir wieder auf die Erzbahntrasse und
gelangen zur Zeche Hannover, die als letzte Bochumer Zeche 1973
stillgelegt worden ist und heute Standort des Westfälischen
Industriemuseums ist. Sie war eine Paradezeche des Krupp-Konzerns, weshalb
hier neueste Techniken zuerst eingeführt wurden. Emscherpark-Radweg Klar,
dass wir ein paar Kilometer ostwärts auch dem Wegweiser zu einer der
Hauptattraktionen der Route folgen: dem Deutschen Bergbaumuseum an der
Herner Straße, das nur knapp 2 km entfernt
ist. Das Fördergerüst,
ursprünglich Teil der Zeche Germania in Dortmund,
bietet bei gutem Wetter einen weiten Blick über Bochum und das Ruhrgebiet. Das
Deutsche Bergbau-Museum Bochum (DBM) ist mit seinen rund 400.000 Besuchern
pro Jahr eines der meist besuchten Museen der Bundesrepublik. Es ist das
bedeutendste Bergbaumuseum der Welt und zugleich ein renommiertes
Forschungsinstitut für Montangeschichte. Übertägige Ausstellungen
und ein originalgetreues Anschauungsbergwerk
im Untergrund des Museumsgeländes eröffnen den Besuchern Einblicke in
die Welt des Bergbaus. Zusätzlich bietet das Fördergerüst
einen phantastischen Blick über Bochum und das Ruhrgebiet. Am
Abend erreichen wir Dortmund und übernachten im Kolpinghaus, zugleich
Jugendgästehaus des Deutschen Jugendherbergswerks. Besuch
am Borsigplatz Ostwärts
bis Hamm Bis
Anfang der 70er Jahre diente die Radrennbahn als Trainings- und
Wettkampfstätte der großen und kleinen Radsportler der Region. Heute
wird der Besucher gleich am Eingang des Hoeschparks darauf hingewiesen:
Radfahrer sind hier unerwünscht. Dortmunds
letzte Zeche 1875
begann auf "Minister Stein" die Förderung. Bis 1945 entwickelte
sich die Zeche zur größten im Ruhrrevier. Am 31. März 1987 wurde die
letzte Schicht gefahren - dann kam der "Deckel auf den Pütt".
Inzwischen ist nicht mehr viel übrig von der einstmals größten Zeche
des Ruhrgebietes. 2003 wurde auch der Gasometer
gesprengt. Nur der
Hammerkopfturm erinnert an vergangene Zeiten und bildet jetzt die Mitte
des neuen Evings. Durch
Scharnhorst rollen wir nun ostwärts und entlang des Datteln-Hamm-Kanals
bis Hamm. Unterwegs passieren wir die berühmte Sportschule Kaiserau.
Diese heißt jetzt übrigens „deutsch-modernistisch“ „SportCentrum
Kamen-Kaiserau“. Und aus der guten
alten Sportschule wurde eine SportSchule. Das nennt man Fortschritt! Ab
Hamm folgen wir der Lippe und orientieren uns anhand des Radwanderführers
"Römerroute". Bei Lippborg erinnert ein Denkmal an die
Schlacht von Vellinghausen. Über Lippstadt geht es nach Bad Lippspringe
und über den Teutoburger Wald weiter nach Horn-Bad Meinberg. Unser Ziel
ist Springe, der erste Bahnhof in der Region Hannover. Dort endet die
erlebnisreiche Radtour von 395 km Gesamtlänge, für die man sich ruhig
eine Woche Zeit nehmen sollte. Denn es gibt eine Menge zu sehen im Revier
- genau wie in Ostwestfalen. Linktipp
Weitere
Büchlein sind zu
beziehen über die Seite www.route-industriekultur.de Mülheim
bis Wetter/Ruhr 85 km Auch
hilfreich ist der Spiralo "Ruhrtal-Radweg":
Kurzfilm über Zeche
Zollverein Video: Faszination Ruhrgebiet Toller Song übers RUHRGEBIET bei YouTube
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Fährüberfahrt bei der Zeche Nachtigall. Malakowturm Brockhauser Tiefbau. Bei der Jahrhunderthalle in Bochum beginnt der Erzbahn-Radweg. Brücke 4 der Erzbahntrasse. Zeche Zollverein 3/7/10 in Essen. Deutsches
Bergbaumuseum in Bochum mit Förderturm Zeche Hohenzollern. Dortmunds fliegendes Nashorn: Dieses steht vorm Jugendgästehaus in der Silberstraße (City).
Das Landstroper Ei - ein Wasserturm. Am Datteln-Hamm-Kanal - im Hintergrund das Kraftwerk Hamm-Uentrop. Die
Hämelschenburg bei Hameln, wo unsere Tour fast zuende ist. TRAILER:
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