Eine Tour ins
Münsterland und durchs Emsland
--- Münsterland Nord ab Ibbenbüren
![]() Foto: MÜNSTERLAND TOURISTIK |
Landschaftserlebnisse auf zwei Rädern zwischen den
Niederlanden und der Weser Der R1 durchquert von Zwillbrock an der holländischen Grenze bis Höxter an der Weser ein Großteil der für Westfalen typischen Landschaften. Durch seine Streckenführung ist er besonders prädestiniert, die charakteristischen Elemente solch unterschiedlicher Landschaften wie dem Münsterland, dem Teutoburger Wald oder der Steinheimer Börde vorzustellen. Quelle: Münsterland-Tourismus |
Buchtipp |
Von Hannover oder Bielefeld aus
leicht ebenso leicht zu erreichen wie vom Rhein-Ruhrgebiet ist das "Radlerparadies Münsterland". 1. Tag: Gütersloh - Münster 79 km
Nach der Bahnfahrt ab Hannover erreicht die sechsköpfige Gruppe gegen 10 Uhr Gütersloh. Erfolgte die Anfahrt zum Bahnhof noch in Regenkleidung, so konnten wir hinterm Teutoburger Wald erstmals die Sonne sehen. Die Regenkleidung wurde verpackt und brauchte vier Tage lang nicht mehr hervor gekramt zu werden. In anderen Landesteilen regnete es derweil in Strömen - Glück gehabt. Gütersloh gehört zu den 100 Städten in Nordrhein-Westfalen, die sich zur Arbeitgemeinschaft fahrradfreundlicher Städte zusammengeschlossen haben. So besichtigten wir gleich einmal die moderne Fahrradstation mitsamt der unterirdischen Abstellanlage. Diese ist durch ein Doppeltor abgesichert und über eine kreisförmig geführte Rampe zu erreichen. Vorbildlich! Ähnlich, nur ein paar Nummern größer, ist auch die Anlage in Münster, die sogar mit einer Fahrradwaschanlage von Kärcher ausgerüstet ist. Nun zur Tour: Ab Gütersloh radelten wir auf dem westfälischen Fernradweg R 1 (Höxter-Vreden/Karte z.B. beim Verkehrsverein Warendorf www.warendorf.de, Tel. 02581 / 787700) durch blühende Rapsfelder, sattgrüne Wiesen und Maisfelder. In Harsewinkel, gleich neben dem Dom (!), stärkten wir uns beim Bäcker und wurden äußerst freundlich bedient. Nix mit sturen Westfalen! Weiter ging es vorbei an Europas größter Fabrik für Mähdrescher, der 1913 gegründeten Firma Claas, entlang der Ems über Greffen nach Warendorf (35.000 Einwohner). Im Anschluss an die Stadtbesichtigung konnten wir einem Angebot "Zwiebelkuchen und Federweißer" nicht widerstehen, ehe wir mit frischem Schwung und gut gelaunt nach Telgte (19.000 Einwohner) aufbrachen. Auch dieses Städtchen beeindruckte durch schmucke Fachwerkhäuser, insbesondere durch die berühmte barocke Wallfahrtskapelle (1654) und den schönen Stadtpark samt "Fischtreppe" und Wassermühle. Nun waren es nur noch wenige Kilometer bis zu unserem Ziel, dem Haus vom Guten Hirten im Münsterschen Stadtteil Mauritz. Stadtnah gelegen. Gut übernachten kann man auch im DJH-Jugendgästehaus am Aasee. Klar: Abends radelten wir einmal rund um Münsters herrliche Promenade, über Domplatz und Prinzipalmarkt und einmal um den halben Aasee an der Mensa vorbei zurück in die Altstadt. Dort ließen wir den ersten Abend im gemütlichen Toeddenhoek an der Rothenburg (nahe Aegidiimarkt) ausklingen. Und was macht man in einer Münsterschen Kneipe: Man würfelt! "Schocken" heißt ein typisch münsterländisches Würfelspiel, das selbst die Niedersachsen in unserer Runde in seinen Bann zog. Nach 14,5 km "Münster pur" fielen wir ziemlich müde in die Betten. |
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Über die "100-Schlösser-Route" gibt es eine hervorragende, wenn auch schon etwas veraltete Radwanderkarte im Maßstab 1:75.000. Dort sind rund 1.400 km Fahrradwege und "Pättkes" ausgewiesen, die zu 150 Wasserschlössern, Herrensitzen und Gutshäusern führen. Die Beschilderung der Wege ist durchweg gut, auch wenn es einige Lücken gab. Gegen verdrehte Schilder können die Organisatoren natürlich auch nicht viel ausrichten ... |
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Haus
Rüschhaus - Wirkungsstätte von Anette von Droste-Hülshoff Fotos: Stadt Münster |
Burg
Hülshoff: Geburtshaus der Dichterin Fotos: Stadt Münster |
Lambertikirche mit Prinzipalmarkt - Münsters gute Stube |
2. Tag: Aus Münster hinaus und um Münster herum Wir wählten die Route über das Münstersche Schloss und durch Gievenbeck zum Haus Rüschhaus (1745-49 von Schlaun errichtet), wo Anette von Droste-Hülshoff u.a. das Buch "Die Judenbuche" schrieb. Nur wenige Kilometer weiter beeindruckte ihr 1545 fertig gestelltes Geburtshaus, die Burg Hülshoff, durch die idyllische Lage und den Baustil, der sich im Kleinen auch in vielen noch heute bewirtschafteten Gutshäusern wiederfindet. In Havixbeck (12.000 Einw.) sorgten wir beim Stadtbäcker für Umsatz (sehr freundliche und hilfsbereite Bedienung!), ehe wir die immerhin bis auf 182 Meter Höhe führende Strecke in die Baumberge in Angriff nahmen. Sage da noch mal jemand, das Münsterland sei flach. Auf der Höhe angekommen, radelten wir am Kamm entlang Richtung Schapdetten, bogen aber kurz vorher rechts ab, um in rasanter Fahrt durch blühende Rapsfelder das romantische Stevertal zu erreichen, ein beliebtes Ausflugsziel der Münsteraner. Während es in Hannover regnete, genossen wir auf der Terrasse des Cafés in Nottuln (19.500 Einw.), gleich neben der mächtigen Kirche, die Sonne und den Apfel- oder Käsekuchen. Nur ein paar Kilometer weiter, in Billerbeck (11.000 Einw.), das ebenfalls einen Dom besitzt, den Ludgerusdom, bereitete sich zu der Zeit die deutsche Fußballnationalmannschaft auf ihr WM-Qualifikationsspiel gegen Finnland vor. |
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Schloss Senden Foto: Gemeinde Senden | Dortmund-Ems-Kanal bei Senden Foto: Gemeinde Senden |
Nun ging es noch mal richtig zur Sache: Über Dülmen (46.500 Einw.) mit seinen weltbekannten Wildpferden im Merfelder Bruch erreichten wir bei Senden (19.500 Einw.) den Dortmund-Ems-Kanal, der uns bis Münster-Gremmendorf begleitete, wo wir auch übernachteten. Am Ufer des DEK lässt sich trefflich radeln.
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![]() Rund um den Osnabrücker Markt |
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Der Osnabrücker Dom - Keimzelle der Stadtentwicklung. Vor 1200 Jahren machte Karl der Große Osnabrück zum Bistumssitz. Foto: Stadt Osnabrück | Hier wurde in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts jahrelang um den Westfälischen Frieden gerungen. Ebenso sehenswert: die Stadtwaage, die Kirche St. Marien und der Bürgerbrunnen. |
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