Mainradweg (1) -
von
Bayreuth nach Kulmbach
Der Main
ist mit 524 km Flussstrecke der längste rechte Nebenfluss des
Rheins. Er entsteht aus den bei Kulmbach vereinigten Zuflüssen Roter Main
und Weißer Main. Der Main fließt in großen Schlingungen von Ost nach
West durch Bayern und Hessen und mündet gegenüber der Mainzer Altstadt
in den Rhein. Eine Radtour lohnt nicht nur wegen der abwechslungsreichen
Landschaften, sondern auch wegen der kulturellen Schätze, die die kleinen
und großen Städte entlang der Route beherbergen. Im Bereich der Stadt
Wertheim bildet der Main auf rund 25 Kilometer Länge die Grenze
zwischen den Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg.
Die
Wagnerstadt Bayreuth
Die Anreise zum Ausgangspunkt unserer Reise, der Wagner-Stadt Bayreuth,
gestaltete sich zwar etwas beschwerlich. Sie führte uns per Bahn von
Hannover über Göttingen und dann durch die grüne Mitte Deutschlands –
durch Thüringen. Nach gut acht Stunden und fünfmaligem Umsteigen
erreichten wir gegen 17 Uhr Bayreuth, das am Roten
Main liegt, dem südlichen der beiden Quellflüsse.
Unsere vorgebuchte Pension liegt direkt neben der für ihr Weißbier bekannten
Maisel-Brauerei. Bis in die Innenstadt von Bayreuth sind es nur wenige Gehminuten, so
dass die Räder an diesem Tag stehen bleiben. Der Stadtrundgang führt uns
zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Wagner-Stadt, unter anderem dem prächtigen
barocken Hofgarten, der unter den Gartenanlagen des 18. Jahrhunderts eine
Sonderstellung einnimmt, und dem angrenzenden Residenzplatz. Das Markgräfliche
Theater ist gar eine der deutschen Welterbestätten.
Buchtipp:
Welterbestätten in Deutschland - Bayreuth
Für den ersten Radeltag, der uns zunächst
auf dem anscheinend nicht ausgeschilderten Radweg Bayreuth-Zittau an den Weißen Main und nach
Bischofsgrün
führt, haben wir uns als Auftakt den Besuch des Wagner-Hauses
„Wahnfried“, neben dem der Komponist begraben liegt, und der Oper
aufgespart, die normalerweise ab 9 Uhr geöffnet hat. Leider war das an
diesem Tag nicht der Fall, aber immerhin stand noch das Wagner-Haus für
ein Foto zur Verfügung. Wikipedia
Ins
Fichtelgebirge
Da wir unbedingt am dritten Tag
in Bamberg übernachten wollen, haben wir die Route dieses ersten Tages,
dem ersten Mittwoch im Mai 2009, so gelegt, dass wir erst am Nachmittag in
Kulmbach ankommen. Zunächst folgen wir ein Stück dem Roten Main.
Irgendwo verlieren wir den beschilderten Weg nach Laineck und haben
Probleme, die „Ausflugschneise“ gen Fichtelgebirge zu finden. Sie führt
neben der B 2 nach Bindlach und von dort über Goldkronach nach
Bad Berneck.
Der Tag beginnt regnerisch. Und auch die
Topografie hat sich gegen uns verschworen. Wir sind halt im
Fichtelgebirge, und da ist bisweilen Klettern angesagt. Ab Bindlach folgen
wir dem Straßenwegweiser nach Allersdorf. Eine lange Steigung führt
hinauf zum Flughafen, ehe wir nach Dressendorf in flotter Fahrt
„hinabfliegen“. Gegen 11 Uhr pausieren wir nach 19 km Fahrstrecke beim
Bäcker im schmucken Ort Goldkronach, dessen sich in Privatbesitz
befindliches Schloss allerdings nur von Ferne anzuschauen ist.
Bald erreichen wir, frisch gestärkt mit
Kaffee und Kuchen, die ehemalige Eisenbahntrasse neben der B 303, die uns
über rund 10 km hinauf in das Wintersportzentrum Bischofsgrün führt.
Vier Feuersalamander haben uns wohl dank ihrer auffällig gelben Zeichnung
überlebt – sie saßen auch auf dem Rückweg noch unbeirrt auf dem
Radweg. Dieser führt direkt am Weißen Main entlang, so dass ständig das
Rauschen des Baches zu hören ist – meist sogar lauter als der Verkehrslärm
von der parallel verlaufenden Bundesstraße.
Der letzte Kilometer nach Bischofsgrün,
am Fuße des 1024 m hohen Ochsenkopfes auf 766 m Meereshöhe gelegen, führt
steil aufwärts, so dass ich absteige und schiebe, um Kraft zu sparen.
Oben weht ein kalter, böiger Wind, so dass wir uns nicht lange in dem
bekannten Schneeparadies aufhalten. Die Rückfahrt gestaltet sich nicht so
angenehm wie gedacht. Es ist tierisch kalt – Schafskälte? Schneit es
gleich? Jedenfalls bin ich froh, dass ich meine dicken Handschuhe
mitgenommen habe.
Bis Bad Berneck rollt es sich fabelhaft.
Natürlich besuchen wir den historischen Marktplatz dieser schmucken Stadt
mit ihren vielen Fachwerkhäusern.
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Bischofsgrün:
Eingerahmt von den beiden höchsten Erhebungen Nordbayerns, dem Schneeberg
(1053 m) und dem Ochsenkopf (1024 m) bietet der bekannte Fremdenverkehrs-
und Wintersportort in 680 m Höhe Urlaub zu jeder Jahreszeit.
Quelle: www.bischofsgruen.de/
Bad Berneck:
Die bekannteste Ansicht Bad Bernecks bietet sich vom Marktplatz hinauf zum
Schlossturm. Auf dem heutigen Schlossberg wurde um 1150 die Walpoten-Burg
errichtet, deren Gesamtanlage noch heute deutlich zu erkennen ist. Um den
Steilhang im Süden führten zwei Wallgräben, die Mitte des 19.
Jahrhunderts aufgefüllt, mit Flieder umpflanzt und in Terrassenwege
verwandelt wurden.
Quelle: http://bad-berneck.de/

Neuenmarkt:
Im Oktober 1977 wurden die letzten Dampflokomotiven aufs Abstellgleis
geschoben. Das Zeitalter der „Schwarzen Giganten der Schiene“ ging zu
Ende. Der Abschied von den alten Dampfrössern war zugleich die
Geburtsstunde des Deutschen Dampflokomotiv-Museums in Neuenmarkt. Hier, am
Fuße von Europas erster Eisenbahnsteilstrecke, der „Schiefen Ebene“,
entstand das größte und bedeutendste Spezialmuseum seiner Art in der
Bundesrepublik Deutschland.
Kernstück dieser Einrichtung ist ein 15-ständiger Lokschuppen mit
dazugehöriger Segmentdrehscheibe des 1975 aufgelösten
Bahn-Betriebswerkes Neuenmarkt-Wirsberg. Mehr als 30 Dampflokomotiven
werden im Museum der Nachwelt erhalten.
Quelle: www.dampflokmuseum.de
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Gegen den Wind nach Kulmbach
Von Bad Berneck schwenkt der Weg
immer weiter westwärts. Der starke Wind behindert unsere Fahrt merklich.
Über Himmelkron und Neuenmarkt, wo wir einen Abstecher zum Dampflokmuseum
unternehmen, radeln wir gen Kulmbach. Gegen 17 Uhr quartieren wir uns in
der Edelherbklause ein. Erst später erfahre ich, dass es sich dabei um
eine „Premiere Raucherkneipe“ handelt. Für einen Nichtraucher schon
problematisch. Aber was soll's.
Nach dem abendlichen Rundgang durch die
vielen verwinkelten Gassen von Kulmbach und dem steilen Anstieg hinauf zur
Plassenburg haben wir die notwendige Bettschwere, um alle
Unannehmlichkleiten geflissentlich zu übersehen. Morgen soll endlich
wieder die Sonne scheinen und das Thermometer merklich steigen.
Kulmbach:
Hinter den Mauern der Plassenburg wartet die gesamte Weltgeschichte: Vier
Museen (ent)führen die Besucher mitten hinein in historische Schlachten,
prachtvolle Goldkammern und markgräfliche Gemächer.
Das Deutsche Zinnfigurenmuseum auf der Plassenburg ist das größte der
Welt: 300.000 Einzelfiguren stellen in 150 Dioramen die Geschichte der
Menschheit nach. Quelle: www.kulmbach.de
Teil
2: Von Kulmbach nach Bamberg
Teil
3: Von Bamberg nach Volkach
Teil
4: Von Volkach nach Karlstadt
Teil
5: Von Karlstadt nach Aschaffenburg
Radwanderführer
Radwanderführer Bikeline "Main-Radweg" oder BVA-Spiralo, der
besser zu handhaben ist, weil man nicht so oft umblättern muss.
Zum
Weiterlesen
http://de.wikipedia.org/wiki/Main
http://www.mainradweg.com/
Etappen
Bahnanreise von Hannover nach Bayreuth
Tag 1: Von Bayreuth über Bischofsgrün nach Kulmbach 76 km
Tag 2: Von Kulmbach nach Bamberg 91 km
Tag 3: Von Bamberg nach Volkach 95 km
Tag 4: Von Volkach nach Karlstadt 92 km
Tag 5: Von Karlstadt nach Miltenberg 110 km
Tag 6: Von Miltenberg nach Aschaffenburg 46 km
gesamte Tour: 510 km

DVD
zum Fränkischen Rad-Achter - Bericht
Fünf-Flüsse-Radweg
Bayern
Weitere
Radelbücher und Karten hier
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Spickzettel
Route: Main-Radweg (Teilstrecke
510 km)
Start/Ziel: Bayreuth-Bischofsgrün/ Ochsenkopf -Aschaffenburg (Mainz)
Bahnanreise: Bayreuth
Länge: 510 km; Entfernungen
Schwierigkeit: im oberen Teil mittel, im unteren Teil leicht (siehe
Bericht)
Übernachten: Quartiere siehe Bericht(e)
Internet: offizielle
Homepage
Radwanderführer: siehe unten

Blumenpracht vor dem Alten Schloss in Bayreuth.

Garten des Neuen Schlosses in
Bayreuth.

Haus
Wahnfried in Bayreuth.

Die Maisel-Brauerei in Bayreuth. 
Auf
einer ehemaligen Bahntrasse kann man entlang des Weißmains nach
Bischofsgrün recht komfortabel hinaufradeln. 
Malerisches
Bad Berneck. 
Die
Kulmbacher Altstadt frisch herausgeputzt. 
Ein
Aufstieg zur Kulmbacher Plassenburg wird mit einer schönen Aussicht
belohnt.

Blick über Kulmbach.
Mainkilometer Null am
Zusammenfluss von Weißem und Rotem Main bei Kulmbach. 
Am
9. Mai 2009 wurde die neue Brücke über den Mainzusammenfluss eingeweiht.

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