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Autor: Dieter Hurcks Copyright 8/2010 Von
der Elbe in die Heide |
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Ilmenau-RadwegVon der Elbe über
Lüneburg nach Hösseringen Von
der Elbe nach Lüneburg
Das
Land ist hier eben wie ein Brett und wird – die Nase verrät es -
viehwirtschaftlich genutzt. Ich bin in Groß Moor nach links gen Bullenhausen abgebogen und danach hinterm Elbdeich zügig bis nach Hoopte
geradelt. Am Ende der lang gezogenen Ortschaft befindet sich das Ilmenau-Sperrwerk. Solche
Sperrwerke dienen dazu, dass das Flusswasser kontrolliert in die See
abgelassen bzw. abgepumpt werden und das Hochwasser nicht in die Flussmündung
drücken kann. Kurz vorm Sperrwerk bietet eine Fähre die Verbindung zum Zollenspieker
und somit auch zum Elberadweg
am anderen Ufer. Gleich
am Anfang verpasse ich die Auffahrt AUF den Deich und radle stattdessen
hinterm Deich in eine Sackgasse zwischen Häusern. Also zurück und den
Deich hinauf. Wer ein GPS-Gerät sein eigen nennt, kann sich übrigens den
Tourenverlauf von der Seite ilmenauradweg.de
als Track hinunter laden. In Stöckte,
wo ansehnliche reetgedeckte Häuser den Weg säumen, fahre ich statt links
hinunter irrtümlich ein Stück auf dem Deich weiter, weil das Schild des
Ilmenauradwegs hinter dem des dort beginnenden Luheradwegs
(siehe Foto) versteckt und somit leicht zu übersehen ist. Verschmutzt ist
es außerdem. Beschilderungsprobleme Meine
teils schlechten Erfahrungen vom Leine-Heide-Radweg
(Teil 2) werden hier bestätigt. Oft sind die Schilder ungünstig
angebracht oder zu klein, so dass sie leicht übersehen werden können.
Radwegweiser müssen aus 30 Metern erkennbar sein und nicht erst, wenn man
schon an der Abzweigung vorbei gefahren ist! Ein
anderes Problem stellt die eigentlich ja positiv zu sehende wachsende Zahl
an ausgeschilderten Fern- oder Themenradwegen dar. Nur: Dann muss man
jeden einzelnen Radweg auch deutlich darstellen. Einfache
Richtungspfeile reichen nicht immer, weil sie sich auch auf eine andere
Route beziehen könnten, und verunsichern den Radler. Verblichene
und verschmutzte oder gar fehlende (gestohlene?) Schilder verschärfen die
Problematik weiter. Auf
nach Lüneburg Die
Tour folgt zunächst weitgehend dem Fluss und bietet manch schönen Blick
in die Natur. Malerische Ortschaften wie Oldershausen
mit seinen Hofanlagen des 17., 18. und 19. Jahrhunderts liegen am Wege.
Erläuterungstafeln berichten aus der Geschichte. So ist auf einer Tafel
ein Nadelwehr erläutert und dessen Funktion genau beschrieben. Der
Radler vermutet nun natürlich, dass ein solches Wehr dort auch im
Original zu bewundern ist. Ich konnte allerdings keines finden, auch kein
Hinweisschild. Auf der Webseite jedoch ist zu lesen: „In Fahrenholz
lohnt sich ein Abstecher auf die Brücke zum 1888 erbauten Nadelwehr.“
Nur wissen muss man das natürlich schon während der Tour. Mehrere
Radlergruppen sind an diesem Sonnabend unterwegs. Eine lässt sich die Touristik-Eisenbahn
Lüneburger Heide erklären, eine erheblich größere am Schöpfwerk Laßrönne bekommt allerhand über den Ilmenaukanal erzählt.
Interessant zu wissen, dass die Ilmenau früher bei Laßrönne
in die Elbe mündete. Auf der Homepage des Ilmenauradwegs lesen wir:
"Das Schöpfwerk von Laßrönne liegt direkt an der Grenze zwischen
der Marsch und dem Ilmenau-Kanal. Durch das Sieltor im Deich fließt das
Wasser aus der Elbmarsch normalerweise in den Kanal ab. Aber nicht immer
ist das möglich, denn hin und wieder führt die Ilmenau Hochwasser."
Karte Beim
Aalkrug, einem beliebten
Restaurant mit guter Fischküche, fehlt jegliche Beschilderung. Ich
vermute, dass ich nicht über die Brücke, sondern weiter entlang des
Ilmenaudeiches radeln muss. Zwischen hohen Buschreihen, Deich und manchmal
auch mannshohen Maisfeldern fühlt man sich zwar unbeobachtet, sieht aber
auch nichts von der Gegend. Dann wiederum erhascht man einen weiten Blick,
etwa nach Norden bis zum Kernkraftwerk Krümmel bei Geesthacht. Dass
der Weg häufig weit ab des Flusses geführt ist, begündet die Tourismusgesellschaft
so: „Aufgrund der Besonderheiten der Ilmenau wurde entschieden, den
Radweg als Naturerlebnisradweg zu gestalten. Das bedeutet, dass einige
Streckenabschnitte nicht direkt am Flusslauf verlaufen, weil aus
Umweltschutzgründen möglichst vorhandene Wege genutzt und nur wenig neu
gebaut, neu gepflastert oder asphaltiert werden sollte.“ Im
Örtchen Sankt Dionys passiert
es dann wieder: Ich komme von der Strecke ab, weil ich leichtsinnigerweise
einem Pfeil vertraue, kein Hinweisschild nach Bardowick sehe über die
Neetzebrücke bis nach Brietlingen radle. Voll daneben! Zudem wird der
Himmel hinter mir immer schwärzer. Regen und Gewitter drohen. So beschließe
ich, die Radtour hier abzubrechen und schnellstens zum Lüneburger Bahnhof
zu radeln. Von
Lüneburg nach Hösseringen Die
restliche Strecke des Ilmenauradwegs kenne ich schon von früheren Touren.
Wegen der Dichte des Radwegenetzes in dieser Region laufen einige
Fernradwege zwischen Uelzen und Lüneburg parallel bzw. sogar auf der
selben Route. Der Ilmenauradweg verläuft ab Lüneburg über Deutsch
Evern und Bienenbüttel
nach Bad
Bevensen. Von dort macht er einen Schlenker über den Elbeseitenkanal
nach Jasdorf und, zurück an
der Westseite des Kanals, nach Uelzen. Wer
im Raum Uelzen übernachten will, findet übrigens in Groß Liedern einige
preisgünstige Quartiere. Bis Uelzen sind es etwa 15 Minuten mit dem Rad.
In
Uelzen muss der Radler sich nun
für eine der beiden oben schon erwähnten Routen entscheiden: über Suderburg
und vorbei am idyllischen Hardausee
zum Museumsdorf nach Hösseringen
oder nach Bad Bodenteich. Beide
Ziele haben durchaus ihre Reize.
Links Von
Uelzen nach Bad Bodenteich
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Beim Hafen von Stöckte geht es auf den Deich. Reetdachhaus am Ilmenauradweg bei Winsen/Luhe. Das
Hinweisschild zum Ilmenauradweg wurde gut versteckt hinter dem nach Stelle
angebracht.
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