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Autor: Dieter Hurcks Copyright 2/2006

Verlängertes Radtouren-Wochenende auf dem nördlichen Harzrandweg - besonders schön im goldenen Herbst. Die erste Etappe führt über 53 km von Goslar nach Wernigerode. Teil 2 - Teil 3

Die Perlen am Harz (1)

Wer gute Kondition und keine Angst vor Steigungen hat und für seine Mühen mit schönen Ausblicken und herrlicher Natur belohnt werden möchte, der sollte sich einmal den Harzrandweg vornehmen. Inzwischen gibt es einen Harzrundweg, der weitgehend identisch ist. Touristisch hat sich im Harz zwischen Ost und West inzwischen einiges geregelt ... 

Wenn der Oktober golden ist, kann man zudem eine wunderschöne Farbkulisse in den Wäldern, die man durchquert, genießen. Natürlich haben auch die anderen Jahreszeiten ihren Reiz. Der Abschnitt mit den architektonischen Perlen führt von Goslar über Wernigerode und Quedlinburg nach Halberstadt. Bis zum Bahnhof Vienenburg sind es von dort rund drei bis vier Stunden.

Ausgangspunkt der Tour ist der Bahnhof von Goslar. Von dort in die Altstadt sind es nur ein paar Pedalumdrehungen. Wer ein wenig von der malerischen Fachwerkkulisse erleben und die wichtigsten Sehenswürdigkeit besichtigen möchte, sollte dafür mindestens drei bis vier Stunden Zeit einplanen. Beim Touristenbüro gibt es eine kleine Karte der City, die für eine Besichtigung per Fahrrad ausreicht.

Natürlich lohnt auf jeden Fall ein Besuch der Goslarer Altstadt, denn diese gehört zu den deutschen Welterbestätten der UNESCO.
Buchtipp: Welterbestätten in Deutschland - Goslar

Von Goslars Zentrum zum Harzrandweg und R1 

Der Harzrandweg und der europäische Fernradweg R1 sind auf dem ersten Teilstück unserer dreitägigen Tour, die sich gut für ein verlängertes Wochenende eignet, identisch. Aus Goslars City muss man jedoch zunächst einmal hinfinden. Eine Beschilderung in der Stadt ist uns nicht aufgefallen. Erst oben am Berg tauchte zum ersten Mal das Symbol mit der Hexe auf.

Wir wählen als „Abflugschneise“ die Breite Straße und das Breite Tor, fahren ein Stück entlang des Reiseckenwegs (B 241) und biegen nach links in die Schützenallee ein, welche immer geradeaus genau auf den Harzrandweg zuführt. Dort folgen wir dem Wegweiser mit der Hexe bis Oker und genießen die schöne Aussicht auf die Erztagebauten der Zinkhütte.

Glitschige Waldwege 

Der bisweilen steinige Weg führt auf und ab und schlägt einen Bogen nach dem anderen. Das sich verfärbende Laub entschädigt für manche Strapaze. Nachdem wir den Ort Oker durchquert haben, geht es zunächst gut einen Kilometer bergauf. Im Wald ist der Weg bisweilen feucht und glitschig, obwohl es seit drei Wochen nicht geregnet hat. Vorsichtige Fahrweise ist also angesagt. An der 1952 erschlossenen Bossequelle genehmigen wir uns einen Schluck des klaren Quellwassers.

Bald erreichen wir den Rand von Bad Harzburg. Über die Straße Herbrink durchradeln wir das Gelände der Pferderennbahn, kaufen beim Bäcker noch ein bisschen Wegzehrung und unterqueren bald die autobahnähnlich ausgebaute B 4. Am Ortsausgang von Westerode unterqueren wir eine stillgelegte Bahnlinie, was sich jedoch als ungünstig erweist, da wir bald mitten auf einer Wiese stehen. Von Radwegweisern keine Spur. Die Spuren im Gras zeigen, dass hier schon andere vor uns in die Falle gegangen sind. Also wegen der unklaren Lage besser wieder zurück und im erneuten Versuch VOR der Bahn links abbiegen und bis zu einer Landstraße fahren. Rechts ab und den Berg hinauf bis zur Kreisstraße 43, rechts abbiegen und wenige Pedaltritte weiterfahren, bis das R1-Harzrandweg-Schild uns links in den Wald hinein gen Ilsenburg und Eckertal schickt.

Alternative: Unsere Radwanderkarte 1:100.000 weist auf halber Höhe den Harzrandweg nach rechts aus, ein Hinweisschild fehlt an dieser Stelle jedoch, während in umgedrehter Richtung an der K 43 ein solches Schild ebenfalls diese Wegeführung ausweist. Hier ist also dringender Beschilderungsbedarf angesagt!

In den Ostharz 
Der Weg Ottenhai führt in den Wald hinauf und mündet in den durch einen beschrifteten Findling kenntlich gemachten Ilsenburger Stieg, in den wir nach links einbiegen. Ein Hexenwegweiser fehlt auch hier. Dieser Weg begleitet uns jedenfalls bis zur ehemaligen innerdeutschen Grenze am Flüsschen Ecker.

Es ist immer noch ein erhebendes Gefühl, so einfach über diese Brücke in die ehemalige DDR hinüber zu rollen. Eine Schutzhütte und ein paar Erläuterungstafeln weisen auf die Geschichte dieses Flüsschens hin. Der weitere Weg führt uns nach Ilsenburg, einem hübschen Städtchen mit Burg und Kloster. Da der nun besser ausgeschilderte Weg direkt dort lang führt, statten wir dem Burghof einen Besuch ab und bestaunen die auf einem hohen Sockel thronende Klosterkirche.

Weiter geht’s in Richtung Wernigerode. An einem Wegekreuz entscheiden wir uns für den ausgeschilderten Abstecher zum Kloster Drübeck. Dieser kleine Umweg lohnt sich wegen der imposanten Anlage wirklich. Bis zu unserem Tagesziel Wernigerode ist es nun nicht mehr weit. Mit Stadtrundfahrt Goslar zeigt unser Tacho 53 km an und eine Durchschnittsgeschwindigkeit von unter 13 km/h. Das Auf und Ab und die teils schlecht zu befahrenden Wege spiegeln sich auch in unserem Fitness-Zustand. Wir sind ganz schön geschafft und froh, die Räder abstellen zu können. Da es im Oktober spätestens um 19 Uhr dunkel ist, nutzen wir das Tageslicht für einen ersten Stadtrundgang zu Fuß, um noch ein paar Fotos schießen zu können. Wer im Sommer fährt, hat dazu natürlich erheblich mehr Zeit.

 Harzrandweg 2 - Harzrandweg 3 - Zur Leinequelle 

Weser-Harz-Heide


Radwanderführer


Weitere Informationen

Viele interessante Links: Harzregion

Goslar: www.goslar.de 

Ilsenburg: www.ilsenburg-tourismus.de 

Kloster Drübeck: www.kloster-druebeck.de

Wernigerode - Die bunte Stadt am Harz: www.wernigerode.de 

Quedlinburg: www.quedlinburg.de

Halberstadt: www.halberstadt.de 

Harz-Infos/Quartiere u.a.: harz-urlaub.de/tourismus.htm

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Spickzettel
Route:
Harzrandweg nördlicher Teil
Start/Ziel:
Goslar/Quedlinburg/Vienenburg 
Bahnan-/abreise:
Goslar/Vienenburg
Länge:
182 km; Entfernungen: Goslar 0, Wernigerode 53, Quedlinburg 92, Halberstadt 121, Vienenburg 182 km 
Schwierigkeit: viele Steigungen, gute Kondition erforderlich, ab Quedlinburg leichter 
Übernachten: Quartiere siehe Bericht(e)
Internet: keine offizielle Homepage
Radwanderführer

Stattliche Fachwerkhäuser sind Goslars Visitenkarten.

Blick auf Oker mit der Zinnhütte.

Wegweiser im Eckertal.

Malerisches Ilsenburg.

Sehenswert: Klostergarten Drübeck.

Idyllisch: Schöne Baumgruppe mit Bank.

Teuflisch: Hexen in Wernigerode.

Die DVD zur Tour



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