Auf dem Donauradweg von Passau
nach Straubing und
weiter nach Donauwörth
Die
meisten Leute radeln sicherlich den Donauradweg von Donauwörth nach
Passau, so wie ich schon 1999. Aber manchmal ist die andere Richtung
sinnvoller, denn nicht immer weht der Wind ja aus Westen. Und wer wie wir
den gerade Innradweg von St. Moritz bis Passau befahren hat, für den
bietet sich natürlich die rund 340 km langeTour von Passau nach Ulm an.
Passau, die
Drei-Flüsse-Stadt, ist die Drehscheibe für viele Radtouren. Von hier
radeln viele nach Wien und Budapest oder auch den Inn aufwärts. Auf jeden
Fall sollte man sich diese herrliche Drei-Flüsse-Stadt einmal etwas
genauer ansehen und sich dafür Zeit genug lassen. Besonders die
weltgrößte Orgel im Dom und den Aufstieg zur Veste sollte man sich nicht
entgehen lassen.
Von
Passau nach Straubing (103 km)
Nach der quicklebendigen Stadt Passau radeln wir zunächst am südlichen
Ufer aus der Stadt. Bald wird es etwas ruhiger, auch wenn der Verkehr
lange noch nicht locker lässt. In Steinbach queren wir bei einem
Kraftwerk die Donau.
"Das Kachlet, ein mit Felsen und kleinen Inseln übersäter
Donauabschnitt vor Passau, behinderte seit jeher den Schiffsverkehr. So
entschied man sich, die fast 20 km lange Gefahrenstrecke zu überstauen.
Dazu errichtete die 1921 gegründete Rhein-Main-Donau-AG von 1922 bis 1927
ein Kraftwerk mit Doppelschleuse. Dies war zugleich der erste
Schritt zur Schaffung der Großschiffahrtsstraße Main-Donau-Kanal."
Quelle und mehr: Wikipedia
Ab Maierhof verläuft der Radweg neben einer Straße. Im Anschluss
an eine kurze Steigung bei Donauhof unterqueren wir bei Schalding die
Autobahn 3. Danach wird der Weg flussnah und schön ruhig geführt.
Endlich kann man wieder richtig durchatmen. In Gaishofen gibt es
einen schönen Biergarten, direkt an der Donau gelegen. Für eine Rast ist
es uns aber noch zu früh, so dass wir munter weiterradeln. Auch in
Windorf lockt ein Gasthof zur Einkehr: das "Fischerstüberl".
Dort kann man auch übernachten.
Die
ebene Landschaft zwischen Passau und Bogen nennt sich "Gäuboden"
und ist vorwiegend von der Landwirtschaft geprägt - und vom
Katholizismus. Kirchen und Klöster reihen sich hier aneinander, denn hier
hatten die Fürstbischöfe von Passau einst zu sagen. Dieser Teil des
Donauradwegs ist als "Tour de Baroque" ausgeschildert und
sehr gut zu befahren. Bald erreichen wir Windorf, einen staatlich
anerkannter Erholungsort mit sehenswerter Barockkirche Otterskirchen,
einem Aussichtsturm Ebersberg und dem Schloss Rathmannsdorf. Vom
anderen Donauufer grüßt Vilshofen herüber. Von Schmalhof führt
eine Brücke in den durch zahlreiche CSU-Treffen bekannten Wallfahrtsort.
Die
Stadt hat ihren Namen von der Vils, die hier in die Donau mündet.
Im Stadtzentrum finden sich zahlreiche alte
Bürgerhäuser. Ins Auge fällt auch der Stadtturm, ein Renaissancebau aus
den Jahren um 1645. Er war einst Teil einer Stadtbefestigung. Von der
Vilsbrücke aus bietet sich ein hübscher Ausblick auf die alte
Fischerzeile.
1794
hat ein fürchterlicher Stadtbrand viele der zumeist klassizistischen Bürgerhäuser
vernichtet. Ähnlich wie in Passau findet der Besucher aber auch in
Vilshofen noch stimmungsvolle Laubhöfe und auch flache Giebel.
Ende der Fünfziger Jahre wurden umfangreiche Baumaßnahmen durchgeführt,
die der Stadt Hochwasserfreiheit bescherten. Quelle: http://bayerwald.net
Nach
Deggendorf
Von Vilshofen aus kann man beidseitig der Donau radeln. Wir wählen
das nördliche Ufer und rollen ufernah bis Hilgartsberg. Hier weichen wir
vom ausgeschilderten Weg ab und halten uns näher am Ufer. So queren wir
Unterschöllnach, wo es sich im Gasthof der Familie Schmid trefflich und
preiswert rasten lässt. Auch im nächsten Ort, in Hofkirchen, sind
umfangreiche Hochwasserschutzmaßnahmen sichtbar. Der Ort selbst bietet
neben Kirchen und Kapellen als Sehenswürdigkeit die Burgruine
Hilgartsberg und
dazu eine schöne Donaupromenade.
Von nun an verläuft der Radweg vorwiegend fern der hier stark
mäandernden Donau oder hinter einem Deich, der die Kraft des Wassers zu
Hochwasserzeiten erahnen lässt. Wehe, wenn er bricht wie in den 1990er
Jahren in Neustadt, als der tiefergelegene Orsteil im Wasser versank. Kurz
hinter Winzer kürzen wir eine Donauschlinge ab und erreichen bald Niederaltaich
mit seiner Benediktinerabtei. Gegründet
wurde das Kloster 741 (oder 731) von Bayernherzog Odilo. Der heilige
Pirmin besiedelte es mit Mönchen aus der Inselabtei Reichenau im
Bodensee. Der erste Abt Eberswind gilt als der Redaktor des ersten
bayerischen Stammesrechts, der Lex Bajuvariorum (741/43). mehr
Wer Zeit mitbringt, kann den von der Gemeinde
im Jahr 2003 eingerichteten „historischen Weg“ abfahren bzw. -gehen.
Dieser umfasst 20 Gebäude, deren Geschichte anhand von Beschreibungen und
Erklärungen am jeweiligen Objekt wieder lebendig wird. mehr
Hier mündet übrigens die Isar in die Donau. Und auch
der Isar-Radweg findet hier
seinen Abschluss.
Gegen
Mittag erreichen wir Deggendorf. Auf dem wunderschönen Marktplatz
gibt es reichlich Auswahl an Essen und Trinken. Da der Himmel sich
verdüstert, setzen wir uns gleich "unter Dach" beim Bäcker
Wurm und überstehen
so während unserer Mittagspause einen leichten Schau, ohne nass zu
werden.
Auf
der Homepage der Stadt lesen wir: "Deggendorf besitzt neben
vielen landschaftlichen Schönheiten auch zahlreiche bauliche und
geschichtliche Sehenswürdigkeiten. Trotz aller städtebaulichen Maßnahmen
und Sanierungen ist der historische „birnenförmige“ Stadtgrundriss
noch vollständig nachvollziehbar. Er wird durchzogen von einem breiten Straßenmarkt,
in dessen Mitte sich das historische Alte Rathaus erhebt. Hier im
Stadtzentrum schlägt bei verschiedensten Veranstaltungen das Herz
Deggendorfs." Und:
"Das Alte Rathaus mit dem gotischen Turm wurde 1535 erbaut und
ist eines der Wahrzeichen Deggendorfs. ... Geschichtsträchtig sind auch
die beiden, durch Ketten verbundenen Steinkugeln, die an der Südfassade hängen
und entweder ein spätmittelalterliches Strafinstrument – die sog.
Schandkugeln – oder als miteinander verbundene Kanonenkugeln ein
verheerendes Kriegsgerät darstellen. Die historische Türmerwohnung ist
im Rahmen einer Stadtführung zu besichtigen." mehr
Auf
nach Straubing
Von nun an radeln wir wieder ganz flussnah entlang des Deiches. Wir
passieren Mariaposching mit seiner Dorfkirche und erreichen bald
Bogen. Die Stadt gab dem niederbayerischen Landkreis Straubing-Bogen
die Hälfte des Namens. Da wir gerade den 1000. Kilometer unserer gesamten
14-tägigen Tour auf dem Tacho haben, kehren wir in einem schönen,
ruhigen Hinterhof-Biergarten ein und feiern ein wenig. Lustig wird es, als
eine Damenradelgruppe sich zu uns gesellt und eine der Ladys ihre
Fahrradtasche auspackt: Fön, Ondulierstab .... Wir staunen, was mancher
doch so auf eine Radtour mitnimmt.
Wir dagegen staunen über die Biersorten, die es hier gibt und die im
Norden niemand kennt. Kein Wunder: Im Jahre 1860 zählte der Marktflecken Bogen
nur ganze 1350 Einwohner (heute rund 10.000), besaß aber nicht weniger
als zwölf Brauereien.
Der aus dem Mittelalter stammende Stadtplatz ist mit 400 m Länge und 30 m
Breite sehr geräumig. Er wird größtenteils von Bürgerhäusern des 17.
bis 19. Jahrhunderts gesäumt.
Die Wallfahrtskirche
Mariä Himmelfahrt auf dem Bogenberg ist Ziel der ältesten
Marienwallfahrt Bayerns (seit 1104). Quelle:
Wikipedia
Nun sind es nur noch wenige Kilometer bis Straubing. Auch auf
diesem Teilstück schlängelt sich die Donau wie wild durchs Land. Ab und
zu ist die Beschilderung lückenhaft, doch mit Hilfe von Karte und Kompass
finden wir den richtigen Weg. Der
Donauradweg lässt manche Schleife jedoch aus. In Straubing-Kagers haben
wir ein tolles Quartier mit Schwimmbad, so dass vor dem Stadtbummel ein
Sprung ins erfrischende Nass ansteht.
Auf der Homepage der Stadt lesen wir: Die historischen Straubinger
Türme grüßen weit hinein ins Land und heißen alle Gäste in der
Agnes-Bernauer-Stadt an der Donau willkommen. 8000 Jahre
Siedlungsgeschichte haben Straubing geprägt und ihm ein unverwechselbares
Flair verliehen. Vieles, was andernorts längst dem Fortschritt geopfert
wurde, ist hier noch zu finden:
Alte Bürgerhäuser, das Herzogsschloss, prächtige Kirchen,
Baudenkmäler in reichhaltiger Fülle und vor allem die heitere,
unbeschwerte Art der Menschen.
Zu sehen gibt es in Straubing jede Menge: Direkt an der Donau steht
trutzig das Herzogsschloss mit seinem einmaligen Rittersaal. ... Als eine
der bedeutendsten Hallenkirchen Altbayerns beeindruckt der gotische
Backsteinbau der päpstlichen Basilika St. Jakob. Kunsthistorisch
hochinteressant sind die barockisierte Karmelitenkirche, neben dem
im Mittelalter gegründeten Kloster, und die von den berühmten
Gebrüdern Asam gestaltete Klosterkirche der Ursulinen. Unbedingt
besuchenswert sind der Friedhof St. Peter und der römische Schatzfund von
Straubing im Gäubodenmuseum.
Der 68 m hohe, achtgeschossige Feuer- und Wachtturm wurde
1316 grundgelegt und bis in das 16. Jahrhundert mit Türmerwohnung und fünf
Spitzen ausgebaut. Er ist das Wahrzeichen Straubings. Von oben eröffnet
sich ein herrlicher Blick auf die mittelalterliche Stadtanlage, die Donau,
den Bayerischen Wald und den Gäuboden. Quelle
und mehr
Teil
2: Von Straubing nach Donauwörth
Von Passau nach Wien
Radwanderführer
Passau-Wien
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Der breitere Inn mit seinem
kalkhaltigen, hellgrauen Wasser macht die Donau erst zu einem richtigen
Strom.

Tolle Aussichten bieten sich von der Veste.

An diesem Stein vereien sich Donau und Inn.

Im Passauer Dom befindet sich die
größte Orgel
der Welt.

Blick auf das Passauer Rathaus,
Donau und Inn.

Am Kraftwerk Steinbach (Richtung Vilshofen) wechseln wir ans andere Ufer.
Im Sommer steht in Vilshofen die "Donau
in Flammen": ein tolles Promenadenfest mit spektakulärem
musikalischen Feuerwerk. Die
"Flammende Donau" gibt es in Obernzell.
Foto: Tourist Information Passauer
Land

Ein ruhiger Strom: Die Donau bei Gaishofen.


Blick auf Deggendorf mit seinen Türmen.
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