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Autor: Dieter Hurcks Copyright 8/2011 Deutsche
Fußball-Route: Von Aachen kreuz & quer durch Nordrhein-Westfalen nach
Bielefeld. |
Einträge
für Zimmervermieter |
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Deutsche Fußball-Route
NRW (Teil 2)
Die Deutsche Fußball-Route NRW erstreckt sich über rund 800 km zwischen Aachen und Bielefeld – vom „Tivoli“ zur „Alm“. Aber auch wer mit Fußball nichts am Hut hat, lernt auf dieser Radelstrecke die ganze Vielfalt dieses bevölkerungsreichsten deutschen Bundeslandes kennen.
8
Uhr in Viersen-Dülken. Nach dem schweren Unwetter am Vorabend mag der
Himmel noch nicht wieder lachen. Als ich zum Frühstücken gehe, nieselt
es. Doch oh Wunder: Bei meinem Start in einen neuen Radeltag pünktlich um
9 Uhr hört es auf. Am Himmel zeigen sich schon weiße Wolken im grauen
Einerlei - der Beginn eines am Abend sonnigen Augusttages. Von
Dülken finde ich schnell zurück nach Viersen und erreiche beim
Bahnhof wieder die Deutsche Fußball-Route NRW. Inzwischen weiß
ich ja, dass man die auf den Schildern mit dem unter gehängten Logo der
Fußballroute abgegeben Ortsnamen am besten ignoriert. Sie irritieren nämlich
meistens nur, weil sie oft gar nicht an dieser Route liegen und folglich
auch nicht auf den Karten des Radwanderführer zu finden sind. So
finde ich diesmal dank der lückenlosen Beschilderung schnell aus dem Ort
und genieße bei der Clörather Mühle schon wieder die
freie Landschaft. In Anrath ist eine Umleitung mit nur
geringem Umweg ausgeschildert. Zwischen
übermannshohem Mais, manchmal beidseitig des Weges, passiere ich Tönisforst
südlich, durchquere den Forstwald und radle parallel zur
Museumsbahn „Schluff“ gen Krefeld. Dort führt eine Fahrradstraße
direkt in die Innenstadt. Prima! Nach der Proviantergänzung in einem Obstladen habe ich dann allerdings Probleme, die Ausfahrt aus der Stadt zu finden. Nach ein paar Haken und Rückfragen bei Passanten finde ich dann die DFR NRW wieder: Sie führt mich direkt zur Krefelder Grotenburg-Kampfbahn direkt neben dem Krefelder Zoo. Der Weg zwischen beiden Einrichtungen liegt etwas versteckt zwischen Büschen und ist aufgrund des nächtlichen Regens ziemlich "tief". Diese Arena, die heute weniger martialisch nur noch Grotenburg-Stadion heißt, hat zu glorreichen Uerdinger Zeiten manche heiße Fußballschlacht erlebt. Legendäres Fußballspiel Welcher ältere Fußballfan erinnert sich nicht noch an dieses unvergessliche Spiel: 19. März 1986: FC Bayer 05 Uerdingen - Dynamo Dresden 7:3 - (Europapokal der Pokalsieger 1985/86-Viertelfinale). Das Hinspiel hatte Uerdingen 0:2 verloren. Nach einem 1:3-Pausenstand konnte das Spiel in einer legendären zweiten Spielhälfte noch gedreht werden. Statt der notwendigen fünf Tore wurden in der zweiten Halbzeit sogar sechs Treffer erzielt. Mehr als 200 Journalisten, Spieler und Trainer wählten diese deutsch-deutsche Begegnung im Januar 2007 bei einer Umfrage des Magazins 11 Freunde zum größten Fußballspiel aller Zeiten. Bei
Wikipedia lesen wir weiter: "Erbaut wurde das Stadion im Jahr 1927. Viele
Jahre fasste es 18.000 Zuschauer, im Jahr 1975 erfolgte der Bau der
"Neuen Tribüne", der heutigen Südtribüne. Die kombinierte
Steh- und Sitzplatztribüne fasste 4000 Zuschauer, so dass die
Gesamtkapazität der Grotenburg auf 22.000 Zuschauer anstieg." Quelle
und mehr Weiter geht es - ein ganzes Stück entlang der Straßenbahngleise - nach Linn. Die wegweisenden Pfeile sind zum Teil alt und verblichen. Man muss schon mehrmals hinschauen, manchmal auch anhalten. Die Durchfahrt durch Linn lohnt sich. Ein markantes Fotomotiv gibt die Burg Linn ab. Diese Wasserburg geht auf einen Wohn- und Wehrturm der Edelherren Otto und seines Bruders Gerlachus von Lynn zurück, der im 12. Jahrhundert an dieser Stelle aus Tuffstein und Kiesel errichtet wurde. Quelle und mehr Danach
geht es in die freie Landschaft. Einige Kilometer weiter sieht man von der Autobahnbrücke der A
57 eine schöne Mühle. Der ausgewiesene Weg führt leider nicht direkt
dorthin. Hinter
Meerbusch-Ossum quert der Radweg das Naturschutzgebiet Buersbach.
In der Ferne sieht man schon die fast pausenlos vom Düsseldorfer
Flughafen startenden Flieger am Himmel. Kurz darauf, in Lank-Latum,
taucht erstmals Düsseldorf auf den Radwegweisern auf: nur noch 14
km. Ich habe dort 44 km zurück gelegt, komme aber bei Ankunft im Hotel in
Bilk doch noch auf 70 Tageskilometer. Nach dem gestrigen sehr
anstrengenden Tag bin ich froh, dass es nicht mehr Kilometer sind und ich
endlich Zeit habe, diesen Bericht zu schreiben. Über Kaiserswerth
ist bei Wikipedia zu lesen: "Direkt am Rheinstrom und auf halbem Wege
zwischen Düsseldorf und Duisburg liegt die ehemalige Reichsstadt
Kaiserswerth. Der Rhein macht hier einen flachen Bogen, so dass der Fluss
gut 13 Kilometer überblickt werden kann. Das 4,71 km² große
Kaiserswerth liegt etwa 8 km vom Stadtzentrum Düsseldorfs entfernt
und hat 7.897 Einwohner (Stand 31. Oktober 2007). Nach der Besiedlungszeit
ist Kaiserswerth der älteste urkundlich nachweisbare Stadtteil von Düsseldorf."
Quelle
und mehr Blick auf Düsseldorfs Skyline Tag
4: Düsseldorf-Hattingen Die Ausfahrt über die Merowinger Straße in Bilk gestaltet sich unproblematisch. Die Beschilderung ist gut, Radler kennen sich aus und geben exakte Routenangaben, so dass ich schon nach 3,8 km kurz vor der Autobahn 46 das erste Schild mit dem DFR-Logo finde. Nur an der großen Kreuzung in Eller muss ich lange zweifeln, bis ich dank scharfer Brille genau gegenüber den Radwegweiser entdecke, der nach Osten zeigt. Neben der Autobahn geht es durchs Grüne und an der Eisenbahnlinie entlang unter der BAB nach Reisholz. Leider sind die Radwegweiser oft überklebt, verdreckt, verblichen oder versteckt aufgestellt, so dass es bisweilen schon kriminologischer Fähigkeiten bedarf, auf der richtigen Fährte zu bleiben. Manchmal fehlen Wegweiser auch ganz! Holzfäller-Skulptur im Staatsforst. Schön ist die Waldpassage
durch den Staatsforst zum südlich des Unterbacher Sees gelegenen Elbsee.
Unterwegs passiert man die Skulptur eines Holzfällers. In Meide
weist ein Schild in die Büsche, wo es auch tatsächlich einen Weg gibt,
den ich guten Mutes benutze, der
allerdings in einer Sackgasse endet. Wer stellt nur diese Schilder so
deplaziert auf? Karte
Google Maps Als Radler muss man trotzdem den rechten Pfad finden. Neue Zielangabe auf den Schildern ist jetzt zunächst Erkrath. Neben der Bergischen Allee ist der Radweg fast zugewachsen und holprig. Die schnell wiedergefundene richtige Route führt nun unter der Autobahn 3 hindurch und schwenkt nach Norden gen Hochdahl. Neben einer verkehrsreichen Straße ist der Radweg halb zugewachsen. Zum Glück biegt er bald in den Wald ab und verläuft dann auf Nebenstraßen. Ab
in die Berge und ins Neandertal Nach Hochdahl geht es heftig und ziemlich lange bergauf. Den Sinn des Namens "Hoch über dem Tal" verspürt der Radler in den Waden. Hinter dem Bahnhof Hochdahl beginnt die Abfahrt ins Neandertal. Dort gibt es allerhand Interessantes zu entdecken wie etwa das Neandertal-Museum. Bei Wikipedia ist zu lesen: "Das Neandertal, bis in das frühe 19. Jahrhundert überwiegend als das Gesteins bezeichnet, ist ein weitgehend unbebauter Talabschnitt der Düssel im niederbergischen Land auf dem Gebiet der Städte Erkrath und Mettmann, ca. 10 km östlich von Düsseldorf gelegen. Es erlangte weltweite Berühmtheit durch den Fund fossiler Überreste eines Urzeitmenschen aus dem Pleistozän, der als Neandertaler Namensgeber dieser Spezies wurde." Quelle und mehr Malerisches Örtchen: Gruiten liegt im tiefen Tal. Aus
dem Tal geht es nun aufwärts gen Mettmann. Kein Schild weist in Mettmann
den Weg von der Talstraße über die Bahn rechts in die Beethovenstraße (Karte
bei Google Maps). Erst in die Haydenstraße wird man als Radler wieder
fachkundig geleitet.
Auf der Mozartstraße, die auch im Radwanderführer auftaucht, radele ich bergab nach
Gruiten. Der erste Wegweiser nach Wuppertal taucht auf. Gruiten ist ein
schmuckes Dorf. Allerdings geht es danach auf der Osterholzer Straße wieder heftigst bergan. Nach 32 km ist Wuppertal-Vohwinkel erreicht. Von dort geht es über diverse Straßen- und Eisenbahnlinien hinweg abwärts ins Tal der Wupper. Eine auf Rot stehende Ampel auf dem Hohmanndamm bleibt auch auf Rot. Ich fahre nach längerem Warten trotzdem rechts ab in die Straße Im Flieth (Karte) und folge den nun wieder zuverlässigen Wegweisern. Urplötzlich stehe ich unter der Wuppertaler Schwebebahn. Das Stahlmonster haut mich erstmal aus den Socken. Eine irre Konstruktion. Und schon rauscht die erste Bahn vorbei. Ich kann gar nicht so schnell den Fotoapparat zücken. Die Bahn aus der Gegenrichtung ist auch schon zu hören und schwupps im Kasten. Offizielle Homepage der Wuppertaler Schwebebahn Die Wuppertaler Schwebebahn ist ein am 1. März 1901 eröffnetes öffentliches Personennahverkehrssystem in Wuppertal. Die Hochbahn gilt als Wahrzeichen der Stadt und steht seit dem 26. Mai 1997 unter Denkmalschutz. Die Wuppertaler Schwebebahn fährt als Durchmesserlinie von Wuppertal-Oberbarmen über Barmen, Elberfeld und Elberfeld-West nach Wuppertal-Vohwinkel und zurück, sie durchquert die Stadt von Nord-Osten nach Süd-Westen. Bedingt durch die Tallage und die daraus resultierende bandstadtartige Topographie Wuppertals wird durch die gewählte Streckenführung ein Großteil der wichtigsten Ziele der Stadt mit der Schwebebahn erschlossen. Die Streckenlänge beträgt 13,3 Kilometer, die Gleislänge 28 Kilometer. Eine Bahn über der Wupper. Ein besonderer Vorfall machte Geschichte: Am 21. Juli 1950 ließ der Zirkus Althoff seinen halbwüchsigen Elefanten Tuffi zu Werbezwecken zwischen den Haltestellen Rathausbrücke und Adlerbrücke mit der Schwebebahn fahren. Hierbei brach das durch die ungewohnten Geräusche und Schwingungen nervös gewordene Tier bereits nach wenigen Metern durch eine Seitenwand des Zuges und landete kaum verletzt in der Wupper. Quelle und mehr Als ehrgeiziger Fotograf warte ich nun interessannte Motive ab. Ich fotografiere das Stadion am Zoo und wenig später die Begegnung zweier Schwebebahnen über der Wupper. Beeindruckende Technologie! Die
Großstadt Wuppertal
zieht sich wie Kaugummi. Das Tal ist eng, der Verkehr komprimiert. Und die
vielen Stadtteile durchschaut man als Besucher so schnell gar nicht. Im
Luisenviertel kehre ich beim Bäcker ein und radler über Oberbarmen und
Barmen-Mitte aus der Stadt. Mein Tagesziel Hattingen erscheint mit 20 km
erstmals auf einem Wegweiser. Einfahrt in den Schulenburg-Tunnel. Hört
sich leicht an, ist aber äußerst schwer. Denn bis hinter die Autobahn 46
geht es nun ständig bergauf. Erst hinter dem Golfplatz beginnt das wahre
Radlerparadies: Eine Bahntrasse führt 16 km lang nur eben oder leicht
bergab bis kurz vor Hattingen. Hinter dem 195 Meter langen Schulenbergtunnel lädt ein Biergarten
ein. So kurz vor dem Ziel dieses ersten Teils der DFR kehre ich ein und
lasse in Gedanken die mehr als 400 km noch einmal Revue passieren. Tipp: Navigationssystem hilft Wer kann, sollte sich ein Fahrradnavigationssystem anschaffen - nie wäre es so sinnvoll gewesen wie auf dieser Route. Meine nächste Anschaffung, habe ich mir auf dieser Tour geschworen. Ich werde selbstverständlich auf meiner Homepage berichten. Der verwendete BVA-Radwanderführer (siehe unten) ist vor allem durch die eingedruckten Straßennamen sehr hilfreich. Was noch zu verbessern wäre, wäre eine durchgehende Kilometrierung. So habe ich alle im Abstand von fünf Kilometern einegedruckten roten Fähnchen beschriftet mit den Ziffern 5, 10, 15, 20 ... So ist man unterwegs leicht in der Lage, Streckenlängen schnell zu bestimmen.
Übersicht
- Radtour
Route der Industriekultur
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Fahrradstraße ins Krefelder Zentrum. Burg Linn mit angrenzendem Jagdschlösschen. Der Rhein vor Kaiserswerth mit der Kaiserpfalz. Die Kaiserpfalz. Der Autor am Kaiserswerther Rheinufer. Das neue Düsseldorfer Stadion. Schönes Radeln am Düsseldorfer Rheinufer.
Elbsee zwischen Hassels und Meide. Der Chef des Neandertals. Imposant: die Wuppertaler Schwebebahn. Die Schwebebahn durchquert die Stadt auf einer Länge von mehr als 13 Kilometern. Hier ging schon mancher Gegner "über die Wupper": das Stadion am Zoo in Wuppertal. Das stattliche Rathaus von Barmen-Mitte. Aufwärts geht die Fahrt unter diesem backsteinernen Eisenbahnviadukt hindurch. Hier beginnt der 16 km lange Eisenbahntrassen- Radweg vorbei an Sprockhövel nach Hattingen. Die Ruhr bei Hattingen ist erreicht.
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